Bei einer klinischen Studie erproben Ärztinnen und Ärzte zusammen mit Erkrankten eine Methode, um eine Krankheit zu behandeln. Häufig ist das die Behandlung mit einem neuen Medikament.

Meist behandeln die Ärzte die Studienteilnehmer nicht nach eigenem Ermessen, sondern so, wie es vor Studienbeginn festgelegt wurde: mit bestimmten Medikamenten in bestimmter Dosierung usw. Häufig ist ein Pharma-Unternehmen der Auftraggeber einer klinischen Studie; es will dann mit der Studie ein neues Medikament erproben, für das es später eine Zulassung für die Verschreibung in Deutschland und anderen Ländern beantragen will. Oder es will erproben, ob sich ein zugelassenes Medikament zur Behandlung einer weiteren Krankheit eignet.

Was in einer Arzneimittel-Studie herausgefunden wird, soll die Behandlung einer Krankheit oder den Schutz vor ihr verbessern – sei es durch ein neues Medikament oder eine bessere Anwendung schon bekannter Medikamente.

Jährlich beginnen in Deutschland mehr als 900 klinische Studien. An rund 140 davon wirken Kinder und Jugendliche mit.

Auf den folgenden Seiten informieren wir Sie über die klinischen Studien, an denen unsere Klinik teilnimmt.

In Deutschland werden mehr als 80% aller Kinder und Jugendlichen mit Krebserkrankungen in nationalen und internationalen klinischen Studien bzw. Registerstudien der Gesellschaft für Pädiatrische Hämatologie/Onkologie (GPOH) behandelt. Die Therapien entsprechen dem aktuellsten Standard und der bestmöglichen Behandlung der jeweiligen Erkrankung und unterliegen hohen Qualitätsanforderungen. Behandlungselemente umfassen je nach Erkrankung eine Chemotherapie, Operation und Strahlentherapie. In unserer Klinik werden alle Kinder, bei denen eine Krebserkrankung diagnostiziert wird, nach den aktuellsten Empfehlungen der GPOH behandelt.

Für seltene Situationen, in denen keine standardisierte Therapie zur Verfügung steht (zum Beispiel bei Krankheitsrückfällen oder Nichtansprechen auf die Ersttherapie), besteht an unserer Klinik die Möglichkeit, an sog. frühen klinischen Studien (Phase I/II Studien) teilzunehmen. Hier werden neue Krebsmittel, die sich in der klinischen Entwicklung für Kinder und Jugendliche befinden, unter kontrollierten Bedingungen verabreicht und geprüft. Seit Mai 2015 ist unsere Klinik ein akkreditiertes Phase I/II Studienzentrum des europäischen Konsortiums ITCC (Innovative Therapies for Children with Cancer). Eine wesentliche Grundlage der innovativen Therapien ist die molekulargenetische Analyse des Tumors im Falle eines Rückfalles bzw. Nicht-Ansprechens auf die Ersttherapie. Hier haben wir Untersuchungsmöglichkeiten vor Ort, daneben nehmen wir an den Registerstudien INFORM und MNP2.0 teil (siehe unten).

Intensive und kontinuierliche Forschung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Klinik.

Wir bieten Beratung und Unterstützung von Arzneimittelentwicklungsprojekten und -studien in der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie inklusive der Stammzelltransplantation, Supportivtherapie und Hämostaseologie an.

Wir sind Partner in dem überregionalen pädiatrisch-onkologischen Forschungsverbund »Westdeutsches Pädiatrisches Studienzentrum (WPSZ)« zur gemeinsamen Durchführung von Phase I/II Studien.

Sollten Sie weitere Informationen wünschen, so schreiben Sie uns bitte per Email.

Aktuelle Studienangebote

  • Teilnahme an allen multizentrischen Therapiestudien der GPOH (zur Website)
  • Teilnahme an Phase-I/II-Studien, Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Dirk Reinhardt (zur Website);
  • Teilnahme am INFORM-Register INdividualized Therapy FOr Relapsed Malignancies in Childhood (zur Website)
  • Teilnahme an der Studie Molekulare Neuropathologie 2.0 (MNP2.0) (zur Website)
  • Studie zur Knochengesundheit bei Kindern nach einer Krebserkrankung in Kooperation mit der Abt. Endokrinologie der Klinik für Kinderheilkunde II AG Kindliche Knochenerkrankungen. Ansprechpartner: PD Dr. med. Michael Schündeln.
  • Teilnahme an Gerinnungsstudien

Studienleitungen der GPOH am Universitätsklinikum Essen

Dr. med.
Ivana Eikelberg, M.Sc.

Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
Studienärztin

Dr. rer. medic.
Katrin Menke

Studienkoordination

Melanie Koch

Study Nurse/
Studiendokumentation

Heidi Sprandel

Study Nurse/
Studiendokumentation